Chronik
Es war ein weiter, manchmal auch beschwerlicher, Weg vom 1.Januar.1920 bis zu unserem heutigen Stiftungsfest im Jahr 2020. Der Wanderclub ist aus einem Fußballclub hervorgegangen, der wegen ungeeigneten Voraussetzungen zum Sport eine neue Freizeitgestaltung anstrebte. Da dieser kleine, für die Öffentlichkeit unbedeutende, Club keinen geeigneten Sportplatz finden konnte, traf man sich am 1.Januar.1920 im Gasthaus Stolze Nickl, um dem Verein neue Ziele zu setzen. Man kam dann zu dem allgemeinen Entschluss, die Heimat zu durchwandern. Von nun an erhielt der Verein den Namen „Spiel- und Wanderclub Höfchen“, dessen 1.Vorsitzender Josef Weiser wurde.
Am 14. März 1920 wurde in einer Versammlung der Name geändert in „Club der Fidelen Gesellen“.Man machte es sich zur Aufgabe, die Kameradschaft zu pflegen und Wanderungen durch unsere schöne Saarheimat und die benachbarte Pfalz durchzuführen. Bereits im Gründungsjahr wurden programmgemäß monatlich 2 Wanderungen durchgeführt, wobei der Verein einen erheblichen Zugang zu verzeichnen hatte.
Im Juni 1922 gründete man unter der Leitung des Dirigenten Peter Selzer eine Zupfmusikkapelle, die recht gute Fortschritte erzielte und bei Wanderungen und sonstigen Veranstaltungen des Vereins viel zur Unterhaltung beitrug. Die damals schon 28 Mann starke Kapelle erfreute sich auch in der Öffentlichkeit größter Beliebtheit.
Am 15. April 1922 wurde der neugeschaffene Vereinswimpel bei einer Programmwanderung zur Burg Lichtenstein mitgeführt und dort eingeweiht.
Mit der Genehmigung der Forstverwaltung St.Ingbert wurde im Jahr 1925 mit vereinseigenen Mitteln ein Brunnen errichtet, welcher den Namen Josefsbrunnen erhielt.Die Fertigstellung oblag Heinrich Ochs. Anno 1926 übernahm der Club beim Wanderverein Jägersfreude die Patenschaft anläßlich deren Wimpelweihe, ebenso im Jahre 1927 beim Wanderclub Pfalzstern St. Ingbert bei deren Hüttenweihe. Unter der Leitung von Herrn Lehrer Buschmann gründete man 1928 eine Gesangsgruppe.
Ab 1931 wurde das Marschieren in geschlossener Ordnung verboten, wobei ganz besonders die Musikkapelle betroffen wurde. Infolge politischer Einflüsse war die Tätigkeit des Vereins empfindlich gestört, was auch einige Austritte zur Folge hatte. Zum allgemeinen Bedauern löste sich die Musikkapelle unter Einwirkung der damaligen Verhältnisse auch auf. Nach der Rückgliederung des Saargebietes 1935 verlor der Verein viel von seiner Selbstständigkeit. Um weiter bestehen zu können, schloß sich der Verein dem Deutschen Wanderbund an.
Nach dem 2. Weltkrieg bemühte sich der Verein mit neuem Eifer, die versprengten Mitglieder wieder zusammen zu führen. Die alte Wanderkameradschaft brachte sie auch fast alle wieder zusammen und man versuchte die Lücken wieder auszufüllen, welche der grausame Krieg in die Reihen der Kameraden gerissen hatte. Nach längeren hartnäckigen Bemühungen bei der Besatzungsbehörde wurde dem Verein endlich die Erlaubnis erteilt, am 28. August 1949 im Bratwurstglöckel eine Gründungsversammlung zur Weiterführung des Vereins abzuhalten. Hier wurde dannauch beschlossen, dem alten Vereinsnamen „Fidele Gesellen“ treu zu bleiben. Zum 1. Vorsitzenden wurde Karl Trier gewählt.
Im Oktober 1960 feierte der Verein im Lokal Meiser Ben sein 40jähriges Bestehen. Durch die Anlegung des Waldfriedhofes 1961 in der Kohldell mußte der Josefsbrunnen entfernt werden. Die Inschrifttafel ist bis heute in Gewahrsam des Vereins
Auch die weiteren Jubiläen wurden groß gefeiert, so
1970 - das 50jährige im Festzelt an der Spieser Strasse
1980 - das 60jährige in der Stadthalle
1985 - das 65jährige im Lokal „Meiser Ben“
1995 - das 75jährige im Jugendheim auf dem Hobels
2000 - das 80jährige im Jugendheim auf dem Hobels
2010 - das 90jährige in der Donauschenke.
2020 - das 100jährige musste aufgrund der Corona-Pandemie leider abgesagt werden
Anfangs der 70er Jahre konnte der Verein Dank des wachsenden Lebensstandards auch die ersten Urlaubsreisen in Abständen von einigen Jahren organisieren. Sie führten nach Luttach und Ahornach in Südtirol, Oberharmersbach im Schwarzwald, St.Michael im Salzburger Land, ins Tannheimer Tal und St.Johann in Tirol. Dazwischen wurden Zwei-Tages-Fahrten nach Irrel in der Eifel und Homburg am Main durchgeführt. Auch die Tagesfahrten zum Frankfurter Zoo, ins Elsass zur Hochkönigsburg, zur Patengemeinde Rhodt unter der Rietburg, nach Rüdesheim und Saarburg waren bei den Mitgliedern sehr beliebt.
Einen besonderen Platz im Vereinsleben nehmen auch die geselligen Veranstaltungen im Laufe eines Jahres ein. So fand jedes Jahr eine Kappensitzung statt, mittlerweile abgewandelt in einen Närrischen Kaffeenachmittag. Seit nunmehr 55 Jahren wird in der Au beim Verein für Deutsche Schäferhunde das Waldfest gefeiert. Weiterhin gibt es die Nikolausfeier und das Winterfest mit Ehrung der eifrigsten Wanderer. Alle diese Aktivitäten können nur durchgeführt werden unter Mithilfeund Unterstützung der Mitglieder.
Stolz kann der Verein auf seine Führungskräfte sein, denn Heiner Reckel war 20 Jahre – 1960 bis 1980 – 1. Vorsitzender, sein Nachfolger Heinz Wollenschneider 13 Jahre, Bernhard Just 10 Jahre, Fritz Rieger 4 Jahre. Von 2009 bis 2022 stand Gisela Peter an der Spitze des Vereins. Seit 2022 ist Franz Hager der 1.Vorsitzende der fidelen Gesellen.
Einen besonderen Platz in der Geschichte des Vereins dürfte Herbert Feht einnehmen, denn er war 31 Jahre als Schriftführer im geschäftsführenden Vorstand tätig. Ebenso erwähnenswert ist Gerhard Osthof, der in 40 Jahren Vereinszugehörigkeit verschiedene Posten innehatte, z.B. Beisitzer, Jugendleiter und 14 Jahre Schriftführer und Helmut Peter, der sich 40 Jahre als Wanderführer engagierte, davon 30 Jahre als Wanderwart.
Während all der Jahre unternahm der Club mit seinen Wandereifrigsten bis zum heutigen Tage die vorgeschriebenen Programmwanderungen durch die schöne Saarheimat und die benachbarte Pfalz. So ist es dem Verein gegönnt, mit Stolz und Zuversicht sein 100jähriges Bestehen zu feiern.